Der demografische Wandel sowie der prognostizierte Fachkräftemangel stellen für Unternehmen erhebliche Herausforderungen dar. Der Personalmarkt befindet sich im Umbruch und unterliegt dabei massiven Veränderungen. Neben den bereits bestehenden Herausforderungen in der Gewinnung von Fach- und Führungskräften sowie der Stärkung der MitarbeiterInnenbindung, nehmen die zunehmende Digitalisierung sowie der Wertewandel starken Einfluss auf die Rekrutierungsprozesse. Welche innovativen Rekrutierungsmodelle werden den Unternehmen künftig helfen die besten MitarbeiterInnen am Markt für sich zu gewinnen und auch langfristig an sie zu binden?
Employer Branding gewinnt an Bedeutung
Im Kampf um die besten Talente am Arbeitsmarkt sind zentrale Überlegungen entscheidend wie das Unternehmen am Markt wahrgenommen wird und mit welchen Alleinstellungsmerkmalen das Unternehmen BewerberInnen für sich gewinnen kann. Unternehmenskultur, Werte und Benefits werden über alle Kanäle hinweg kommuniziert und das Unternehmen als potenzieller Arbeitgeber wahrgenommen. Ein gut entwickeltes Employer Branding schafft auch einen langfristigen und nachhaltigen Erfolg zur Steigerung der MitarbeiterInnenzufriedenheit und –bindung.
E-Recruiting und Social Recruiting
Durch die zunehmende Digitalisierung wird es künftig unerlässlich Jobinserate in den sozialen Medien zu teilen. Zwar reagieren bereits viele Unternehmen auf diese Entwicklung, dennoch ist es vor allem in den KMU immer noch nicht gängige Praxis das E-Recruiting über Social Media Kanäle voranzutreiben. Dabei geht es vorrangig auch darum Präsenz und Sichtbarkeit des Unternehmens online zu präsentieren. Darüber hinaus zeigen sich hier großflächige Möglichkeiten des Employer Brandings mit wenig Budget umzusetzen.
Bewerbungsprozess komfortabel gestalten
Im Bewerbungsprozess müssen Unternehmen einen höheren Fokus auf eine positive Candidate Experience legen. Diese beginnt bereits beim Stelleninserat, welches klar und verständlich alle Aufgaben und Verantwortungen sowie die notwendigen Fähigkeiten darlegen sollte. Des Weiteren sollte auch auf die Unternehmenskultur (Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten, Benefits, etc.) näher eingegangen werden. Die Inserate sollten auch auf mobilen Endgeräten gut lesbar sein, da bereits mehr als die Hälfte aller Jobsuchenden ihr Handy für die Jobsuche verwenden. Der Bewerbungsprozess an sich sollte so komfortabel und einfach wie möglich gestaltet werden (3-Klicks bis zum Abschluss der Bewerbung). Auch danach sollten Unternehmen die KandidatInnen möglichst rasch kontaktieren und über die aktuellen Bewerbungsschritte am Laufenden halten. Entspricht der/die Bewerber/in allen Erwartungen, sollte das Unternehmen möglichst rasch ein Vertragsangebot machen, bevor dieser bei einem Mitbewerber unterschreibt. Mithilfe moderner Softwarelösungen können Verträge direkt an den/die Kandidaten/in verschickt und digital signiert werden, um zusätzlich Zeit zu sparen.
MitarbeiterInnen holen neue Talente ins Team
Zufriedene MitarbeiterInnen können ihre Zufriedenheit im Unternehmen nach außen tragen und so potentielle neue MitarbeiterInnen im Bekanntenkreis rekrutieren. Um diese Form der Rekrutierung zusätzlich zu fördern und einen Anreiz zu verschaffen, können Boni bei Vermittlung zugesprochen werden.
Fazit
Der Bewerbermarkt befindet sich im Umbruch- im Kampf um die besten Talente (War of Talents) müssen Unternehmen anfangen kreativ zu werden, mehr Fokus auf Employer Branding legen und sich so attraktiver Arbeitgeber am Markt präsentieren. Dabei gewinnt die Rekrutierung über soziale Netzwerke zunehmend an Bedeutung, die von den Unternehmen keinesfalls unterschätzt werden sollte. Ein guter Mix aus internen und externen Wegen in der Rekrutierung wird auch künftig ein essenzieller Weg sein, um möglichst viele BewerberInnen anzusprechen. Der Bewerbungsprozess an sich sollte so gestaltet werden, dass sich die BewerberInnen möglichst schnell bewerben können und rasch eine Rückmeldung erhalten.