Nach vielen Jahren im Berufsleben, verabschiedete ich mich im Mai 2021 per Mail von meinem Unternehmen mit den Worten „Mein neuer kleiner Arbeitgeber wartet auf mich. Ich werde Mama“. Im Juli begann dann mein neuer Lebensabschnitt. Ich durfte meinen kleinen Sohn auf der Welt begrüßen.
Ursprünglich war es mein Plan ein Jahr in Elternkarenz zu bleiben um dann in Elternteilzeit wieder zurück zu meinem Arbeitgeber zu kehren. Wie es nun mal oft so ist, lassen sich viele Dinge nicht so genau planen. Wir fanden keinen Kindergartenplatz und zudem genoss ich die intensive Zeit mit meinem Sohn so sehr, dass ich es mir ohnehin nur schwer hätte vorstellen, meinen kleinen Mann so früh in fremde Hände abzugeben. So entstand die Idee, an meine einjährige Elternkarenz ein Jahr Bildungskarenz anzuhängen um mich einerseits weiterzubilden und um andererseits noch länger bei meinem Sohn bleiben zu können.
Die Suche nach der idealen Fortbildung
Nachdem ich den Entschluss gefasst hatte, meinem Arbeitgeber den Vorschlag einer Bildungskarenz zu unterbreiten, begann die Recherche nach einer Fortbildung, die sowohl für mich als auch für meinen Arbeitgeber interessant sein könnte. Klar war jedoch, dass es etwas sein musste, das ich zeitlich und örtlich ungebunden von zuhause machen kann. Etwas wo persönlich Präsenz erforderlichen gewesen wäre, wäre nicht in Frage gekommen.
Nachdem ich im Bereich Immobilien- und Standortmanagement eines großen Unternehmens die Aufgaben der Media- und Messplanung sowie den Onlineauftritt inne hatte, kam mir in den Sinn, dass Online Marketing und Social Media Management genau die Themen sind, die für beide Seiten optimal passen. Ich präsentierte also meine Idee des diplomierten Lehrgangs „Online Marketing Manager/in“ meinem Arbeitgeber, welcher sofort zustimmte.
Für meinen Lehrgang entschied ich mich für die Kurse:
- Online Marketing & Social Media Management
- Sales & Vertriebsmanagement
- Social Media Strategie, Medienplanung und Erfolgsmessung
Der Ablauf meiner Bildungskarenz
Der 1. Geburtstag meines Sohnes war der offizielle Beginn meiner Bildungskarenz. Voller Vorfreude auf die neue Herausforderung ging es also los. Mein Plan war es, mich an den Laptop zu setzen und die Bildungskarenz zu absolvieren während mein Sohn schläft, doch diesen Plan machte ich ohne meinen Sohn, denn er ließ sich zu keiner Zeit für seine Schläfchen ablegen und verbrachte diese ausschließlich auf mir. Da kam es mir sehr gelegen, dass ich die Unterlagen auch am Handy lesen konnte. Wir verbrachten also die Mittagsschläfchen recht gemütlich – er schlief in meinen Armen, während ich mich fortgebildet habe.
Die Prüfungen absolvierte ich, wenn mein Sohn Zeit mit meinem Mann oder meiner Mama verbrachte. Der Absolvierung meiner Bildungskarenz klappte somit sehr unkompliziert und angenehm.
Der Abschuss der Bildungskarenz
Nun stehe ich am Ende dieses Abschnitts und dabei wünschte ich, er würde doch noch etwas andauern, aber nun beginnt der nächste Abschnitt. Mein Sohn kommt in den Kindergarten und ich starte bestens vorbereitet in meine Elternteilzeit.
Ich würde Bildungskarenz jeder Mutter wärmstens empfehlen, denn so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Oft hat man es als Mutter beim Wiedereinstieg ins Berufsleben nicht so leicht, denn schließlich war man einige Zeit weg, muss sich seine Position im Unternehmen wieder schaffen (manchmal vielleicht sogar „erkämpfen“) und sich beweisen. Da hilft es ganz bestimmt, dass man mit einer Zusatzqualifikation, von welcher der Arbeitgeber profitiert, zurück kommt.