Unsere Kommunikation während Corona

Das Jahr 2020 war für viele ÖsterreicherInnen wohl eine der herausforderndsten Zeiten der jüngeren Gegenwart. Anfang des Jahres konnte sich nur die Wenigsten ausmalen, wie sich unser Alltag und die Art der Kommunikation verändern würde. Manche sind über sich hinausgewachsen, einige haben neue Seiten an sich entdeckt und wieder andere haben mehr über Digitalisierung gelernt als je zuvor in ihrem gesamten Leben.

Kann Online Kommunikation Real Life Kontakte ersetzen?

 
Nachdem soziale Kontakte weitgehend eingeschränkt werden mussten, wollte ich wissen wie sich unsere Kommunikation dadurch verändert hat und ob Online Tools die Face to Face Kommunikation ersetzen können. Bei meiner Recherche bin ich auf interessante Fakten gestoßen, die ich in diesem Artikel teilen möchte.

Folgende Fragen haben ich mir gestellt:

  • Wie kommunizieren wir in unserer Freizeit?
  • Wie hat sich unsere Kommunikation in der Arbeit verändert?
  • Was können wir aus dieser Zeit für die Zukunft mitnehmen?

Wie kommunizieren wir in unserer Freizeit?

 
Auf Grund von Social Distancing konnte man seine Freunde und Verwandten nur eingeschränkt oder gar nicht persönlich treffen. Bei einer Umfrage unter Jugendlichen ÖsterreicherInnen im Alter zwischen 14 – 24 Jahren stellte sich heraus, dass 94,1 % via WhatsApp und 73,5 % via Instagram Kontakt halten. In einer Befragung der Statista ergab sich, dass Snapchat an dritter Stelle steht. Überraschend war für mich, dass klassische Telefonate bei Jugendlichen immerhin mit 52,8 % im oberen Mittelfeld lagen. Was mich auch erstaunte war, dass TikTok weit hinter Snapchat liegt und nur von 6,5 % der Jugendlichen zur Kommunikation genutzt wird.

Nach Aussagen des IT Branchenverbands Bitkom geben 82 % in der Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen an Facebook, Instagram und WhatsApp und Co. seit der Pandemie vermehrt zu nutzen. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 74 Prozent. Sogar fast jeder dritte Nutzer über 65 Jahren nutzt soziale Medien aktiver denn je.

Die Freizeitangebote haben sich in die Online Welt verlagert. Konferenzen und Workshops werden durch Live Webinare ersetzt. Und auch das Sportangebot wie Yogakurse oder Workouts fanden über Instagram, Facebook oder Youtube statt. Dabei wurden die Kurse über die Plattformen live gestreamt und ein Austausch zwischen Lehrern und Schülern war über die Chatfunktion möglich.

Wie hat sich unsere Kommunikation in der Arbeit verändert?

 
Auch unser Arbeitsalltag hat sich weitgehend angepasst. Während Homeoffice bis vor kurzem von vielen Arbeitgebern – aus Angst vor mangelnder Arbeitsleistung und Effizienz der Mitarbeiter – abgelehnt wurde, haben Studien das Gegenteil bewiesen. Die Produktivität im Homeoffice steigt sogar, es wird konzentrierter und fokussierter gearbeitet.

Kommuniziert wird über Tools wie:

  • Google Hangout,
  • Skype,
  • Zoom,
  • Microsoft Team
  • oder WebEx um nur einige zu nennen.

Voraussetzung dafür ist natürlich eine funktionierende Infrastruktur mit schnellem Internet und einer ausreichenden Bandbreite. Obwohl sich die Menschen an die Situation angepasst haben, kamen die sozialen Kontakt zu den Kollegen zu kurz und die Arbeit über Remote kann die persönliche Kommunikation für Viele nicht ersetzen.

Was können wir aus dieser Zeit für die Zukunft mitnehmen?

 
Wir Menschen sind überaus anpassungsfähig, stellen uns neuen Herausforderungen und suchen nach Lösungen. Die Angst vor neuen Möglichkeiten zur Kommunikation konnte vermehrt abgebaut werden.

  • Jugendliche haben ihre beliebtesten Apps noch intensiver zum Austausch mit Freunden genutzt.
  • Freizeit Angebote (wie Yoga oder Home-Workouts) wurden um das Online Angebot durch Live Streams erweitert.
  • In der Arbeitswelt wurde verdeutlicht, dass nicht immer ein persönliches Treffen notwendig ist. Meetings können auch per Video Call abgehalten werden. Somit können auch in Zukunft Zeit und Kosten für Reisen eingespart werden. Außerdem war man gezwungen neue Formen der Zusammenarbeit zu finden. Einige Tools werden vermutlich auch noch weiter genutzt, da sie eine Menge Vorteile in der Abwicklung von Projekten bieten.

Aus meiner Sicht werden Online Medien die reale Welt nicht komplett ersetzen. Als soziale Wesen schätzen wir den persönlichen Kontakt. Kommunikation besteht meiner Meinung nach aus einer Vielzahl von unterbewussten Signalen und Empfindungen, die über digitale Kanäle nicht gänzlich transportiert werden können. Dennoch bin ich neugierig wie wir in Zukunft mit den neuen Möglichkeiten umgehen werden und was sich weiterhin etablieren wird.

Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1112526/umfrage/kommunikationsmedien-von-jugendlichen-waehrend-der-corona-krise-in-oesterreich/#professional
https://www.agenda-austria.at/publikationen/wie-corona-die-arbeitswelt-veraendert/
https://ewimed.com/wie-veraendert-das-coronavirus-die-arbeitswelt/
https://www.pc-magazin.de/vergleich/videokonferenz-tools-kostenlos-3201411.html
https://www.computerwoche.de/a/die-besten-kostenlosen-tools-fuer-videokonferenzen,2369894
https://www.chip.de/artikel/Die-beste-Videokonferenz-Software-kostenlos_182582155.html
https://schluetersche.de/2020/06/15/social-media-boom-durch-corona/

am 11.01.2021 von Claudia Pisch erstellt