Online vs. ortsabhängig studieren

Das 21. Jahrhundert findet ‚online‘ statt. Dieser Meinung ist zumindest die Generation Z. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass heutzutage sogar das Studieren möglich ist, ohne jemals eine Universität von innen gesehen zu haben. Wie das geht? Nun, ein Laptop, eine stabile Internetverbindung und ganz schön viel Eigenmotivation – und schon hat man seinen akademischen Titel in der Tasche.

Ganz so einfach ist es selbstverständlich nicht. Ein Onlinestudium bietet zwar maximale Flexibilität und die ein oder andere Annehmlichkeit, dennoch ist diese Art des Studierens im Vergleich zum klassischen, ortsabhängigen Studium, nicht immer möglich.

Naturwissenschaftliche Studienfächer und die Medizin verlangen nach Präsenz

 
Entscheidet man sich beispielsweise für ein Medizinstudium, so ist dieses nur an einer medizinischen Hochschule im Rahmen eines Präsenzstudiums, auch Direktstudium genannt, möglich. Dasselbe gilt für alle Studiengänge, bei denen wissenschaftliches Lernen und Forschen die Anwesenheit bei Lehrveranstaltungen voraussetzt. Angehenden Chemikern, Physikern, Biologen oder auch Astronomen, bleibt das ortsabhängige Studieren an einer Hochschule nicht erspart. Auch diese Studiengänge erfordern eine Vielzahl arbeitsintensiver Praktika vor Ort.

Generell ist ein ortsabhängiges Studium anzuraten, wenn man

  • Verbindlichkeiten schätzt und ‚nach fixem Lehrplan‘ studieren möchte
  • ausreichend Zeit für das Vollzeitstudium zur Verfügung hat
  • den Klassenverbund dem eigenständigen Lernen Zuhause vorzieht
  • einen naturwissenschaftlichen oder medizinischen Weg eingeschlagen möchte, der einen hohen praktischen Teil erfordert
  • die Kosten (z.B. Studiengebühren) geringer halten möchte.

Online Studieren beliebt wie nie

 
Wer allerdings berufsbegleitend studieren möchte, der entscheidet sich häufig für ein Onlinestudium. Fast alle Fernstudienanbieter setzen auf einen sogenannten Online Campus. Eine Plattform, die mittels Zugangsdaten sämtliche Lernmaterialen, sowie digitale Lehrformen, zur Verfügung stellt. Hier kann man sich mit Dozenten und Mitstudierenden austauschen und seine Prüfungen absolvieren.

Die Vorteile des Online Studiums auf einen Blick:

  • hohe Flexibilität bei Lernzeiten, Lernorten und Lerntempo
  • berufsbegleitendes Studieren möglich
  • individuelle Planung, um Studium, Beruf und Privatleben bestmöglich unter einen Hut zu bringen
  • weniger strenge Zugangsbeschränkungen
  • Start ist jederzeit möglich und nicht an Semester gebunden
  • Recht auf finanzielle Förderungen.

Das Online Studieren erlebt derzeit seine Hoch-Zeit. Digitale Bildungsangebote werden immer beliebter, Onlinekurse zum festen Teil des Studiums. Zahlreiche interessante Studienlehrgänge bieten vielversprechende Zukunftsaussichten. Berufsbegleitende Bildung gewinnt immer mehr an Bedeutung und die Nachfrage nach Online Studienabschlüssen steigt.

Wenn die Eigenmotivation fehlt

 
Was nutzt jedoch maximale Flexibilität, wenn man sich all zu leicht und gerne ablenken lässt? Mit Ach und Krach zum Lernen motivieren muss? Die größte Herausforderung, die ein Online Studium mit sich bringt, ist ein noch höheres Maß an Eigenmotivation, als es beim Präsenzstudium bereits erforderlich ist. Fehlt diese, ist vom Studieren in Eigenregie dringend abzuraten.

Darüber hinaus kann ein Online Studium aufgrund von Mehrfachbelastungen (Job, Familie) länger dauern als ein Vollzeitstudium. In manchen Fällen spielt mitunter auch der Kostenfaktor eine wichtige Rolle. Ein Onlinelehrgang kann teurer als die Studiengebühren beim Vollzeitstudium sein.
Für welche Art des Studierens man sich auch immer entscheidet, der akademische Abschluss von einer Präsenz- oder Fernhochschule ist gleichwertig.
Personalverantwortliche schätzen Absolventen eines Online Studiums sogar mehr, denn hier zeigen sich bereits Eigenschaften, die im Job gerne gesehen werden: Disziplin, Belastbarkeit, Organisationstalent und Durchhaltevermögen.

am 24.02.2020 von Zdenka Butler erstellt