Führungskräfte sind in aller Munde, ob am Stammtisch im Wirtshaus mit Freunden, beim Familienessen oder beim Tratsch in der Kaffeeküche. Vorgesetzte werden als Personen deutlich genauer beobachtet, bewertet und analysiert. Kritik und Verbesserungspotenzial gibt es anscheinend zu Hauf. Die*Der ideale Chef*in ? – gibt es sie*ihn überhaupt oder doch nur eine Wunschvorstellung?
Welche Erwartungen werden an eine Führungskraft in der heutigen Zeit gerichtet?
Aus Unternehmers-/Gesellschaftersicht:
- Sicherung des operativen Tagesgeschäfts
- Erreichung der Unternehmens-/Abteilungsziele
- Optimaler Personalansatz
- Senkung der Personalkosten bzw. Einhaltung der Budgetvorgaben
- Loyalität und Einsatz für das Unternehmen (Werte, Produkte, etc.)
Aus Sicht der Mitarbeiter*innen bzw. Teammitglieder:
- Vorbildfunktion
- Kompetenz im Fachbereich
- Klare Anweisungen und wertschätzende Kommunikation
- Ehrlichkeit und Loyalität
- Regelmäßiges Feedback und Anerkennung
- Zukunftsperspektiven und Vertrauen
Mitunter sind die Erwartungshaltungen recht unterschiedlich, je nachdem aus welcher Perspektive man die Rolle als Führungskraft betrachtet. Teilweise raufen sich sogar die Ziele. Zahlreiche Studien kommen aber zum gemeinsamen Schluss, dass zufriedene und motivierte Mitarbeiter*innen zu mehr Leistung bzw. Produktivität führen und somit eventuelle Ziele leichter bzw. schneller erreicht werden. Jeder Führungskraft ist daher anzuraten, das „Pferd“ von dieser Seite aufzusatteln und nicht bloß die „Zahlen“ im Hinterkopf zu haben.
Wie sorgt man für begeisterte und motivierte Mitarbeiter*innen, die täglich gerne zur Arbeit kommen?
Als Gift würde ich einen autoritären Führungsstil und steile Hierarchien bezeichnen. Gleichen Arbeitsschritte einer Befehlskette und ist eigenständiges Denken unerwünscht, führt das unweigerlich in Kürze zur Demotivation. Dienst nach Vorschrift ist die Folge. Monetäre Arbeitsabläufe und wenig Entscheidungsspielraum führen ebenfalls zu Frustration und mangelndem Einsatz.
Mitarbeiter*innen wollen ihre eigenen Ideen einbringen, wenn möglich verwirklichen und einen Sinn in ihrer Tätigkeit sehen. Teamwork aller beteiligten inklusive Führungskraft steht ganz klar im Fokus. Wobei hier auch von Gleichstellungen aller beteiligten Personen die Rede ist, „Freunde-Wirtschaft“ oder „Bussi-Bussi-Beziehungen“ haben definitiv in einem motivierten, erfolgreichen Team nichts verloren. Fairplay heißt das Stichwort der Stunde. All dies wird vorzugsweise durch eine verständliche, ehrliche und freundliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten erreicht. Für Feedback sowie auch konstruktive Kritik müssen beide Seiten offen sein um eventuelle Konflikte keinen Raum zu lassen. Unter diesen Voraussetzungen können alle Teammitglieder voneinander lernen und sich entwickeln und gemeinsam zum gewünschten Ziel kommen.
Fazit:
Auch Führungskräfte sind keine „Wunderwuzzi’s“ neben hoher Expertise, sind Emotionale Intelligenz sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten im Umgang mit unterschiedlichen Charakteren gefragt. Beides wird man sich größtenteils über diverse Ausbildungen sowohl im Fachbereich sowie auch in der Persönlichkeitsbildung aneignen müssen. Erst dann ist eine erfolgreiche Führung von Teammitgliedern meiner Meinung nach möglich. Man muss sich selbst gut kennen und wissen wie man in welcher Situation reagiert um zu verstehen wie das Gegenüber reagieren kann, um erfolgreich zu sein. Expert*innen-Knowhow bildet das Fundament eines erfolgreichen Teams. Reines Fachwissen allein ist in der heutigen anspruchsvollen Zeit aber nicht mehr ausreichend und führt in den seltensten Fällen zum Ziel. So unterschiedlich wie Teammitglieder sein können, so vielfältig müssen Führungskompetenzen sein. Coachings, Ausbildungen, Trainings und Erfahrungen sammeln sind, wie auch in vielen anderen Bereichen, der Schlüssel zum Erfolg.