Ich hatte bis dato nur praxisbezogen mit Projektmanagement zu tun, weshalb ich mich dafür entschieden habe, auch die entsprechenden theoretischen Hintergründe kennen zu lernen. Ich hatte im Zuge der Projektarbeit immer wieder das Gefühl, dass man an einigen Stellen etwas verbessen kann und insgesamt Projekte reibungsloser abwickeln zu können. Ich habe hier zB: erlebt, dass es ganz zu beginn enorm wichtig ist, Teammitglieder „mit ins Boot“ zu holen die Projekten skeptisch gegenüber stehen. Wenn man das nicht gleich zu Beginn macht hat man in Folge eine intensivere Storming Phase was allerdings vermeidbar wäre. Das Ganze wurde mir jetzt beim Durcharbeite des Skriptums sowie durch die Videobeiträge klarer. Oft ist es ja so, dass im Projektteam Menschen aus unterschiedlichen Abteilungen sitzen, die oftmals den resultierenden Veränderungen aus dem Projekt mit größerer Vorsicht gegenübertreten als andere. Das gleich zu Beginn zu erkenne und nicht erst im Projektverlauf zu adressieren, empfinde ich als enorm hilfreich.
Mitgenommen habe ich ebenfalls die Rolle eines exzellenten Time Managements als Voraussetzungen um hohe Workloads zu absolvieren und nicht permanent hinten nach zu sein bzw. überarbeitet zu sein. Die entsprechenden Tools dafür waren klar verständlich und hatte ich zum Teil schon gekannt, aber nicht wirklich angewendet. Weiters was es für mich insgesamt sehr hilfreich, die einzelnen Projektphasen detailliert beschrieben zu sehen und mir daraus die für mich relevantesten bzw. neuen Inputs herauszupicken.
Es war für mich auch spannend über die Vielfältigkeit der Rolle eines Projektleiters im Detail zu lesen. Hier werden unterschiedliche Kompetenzen und Fähigkeiten gebündelt: vom Moderator, zum Konfliktschlichter, Motivator, Leader etc. um nur einige zu nennen. Ich finde es ist wichtig, sich dieser einzelnen wichtigen Rollen bewusst zu werden und sie tagtäglich zu leben, damit ein Projektteam die maximalen Erfolge erzielen kann und somit insgesamt die Feedbacks der Auftraggeber entsprechend positiv ausfallen.
Die Kunst des Delegierens ist ein weiterer Punkt, der für mich sehr hilfreich war. Zu oft ist man versucht, Dinge selbst zu erledigen, weil man dann Gewissheit über die Qualität hat. Erfolgreich zu Delegieren heißt für mich, dass die Ausführung der Aufgabe passt. Hier kommt für mich die Rolle der Kommunikation ins Spiel, wenn ich eine kryptisch verschlüsselte Botschaft aussende, darf ich mich nicht darüber wundern, wenn beim entschlüsseln etwas deutlich anderes herauskommt als ursprünglich vorgesehen. Eine klare, bestimmte Kommunikation, in der man Dinge auf den Punkt bringt, nicht zu viele (meist überflüssige) Details liefert ist ein sehr effektives Tool um Aufgaben zu delegieren.
In Zeiten von Covid waren die Projektbesprechungen natürlich in den allermeisten Fällen online, was weitere Herausforderungen mit sich brachte. Umso wichtiger war es für mich nochmals daran erinnert zu werden, eine klare Aufgabenverteilung vorzunehmen und bei den Verantwortlichkeiten stark auf Kompetenzen aber auch (Entwicklungs-)Interessen der Teammitglieder Rücksicht zu nehmen. Die persönliche Entwicklung der Teilnehmer ist dann bereits im Projektverlauf spürbar und sollte meiner Ansicht nach auch lobend kommuniziert werden.
Die Rolle einer ordentlichen und korrekt abgespeicherten Projektdokumentation ist ebenfalls etwas das ich mitgenommen habe. Ich habe es hier selber schon erlebt, dass im Zuge der hektischen Endphase die Doku auf der Strecke bleibt – zumindest was wichtige Details angeht, die für Folgeprojekte wichtig sind.
Insgesamt hab ich das Gefühl, strukturierter und besser gerüstet in künftige Projekte zu gehen und freue mich bereits darauf, das Gelernte Wissen in der Praxis anzuwenden!