Arbeitsrecht – kompakt von A bis Z
Bisher hatte ich oftmals das Gefühl, dass das Thema Arbeitsrecht bei vielen Menschen eine negative Reaktion auslöst – „da ändert sich doch ständig was“, „so viele Ausnahmen, da vergisst man die Regel“. Ich persönlich war schon länger interessiert und entschloss mich daher, trotz besagter Reaktionen, mein Wissen nun endlich zu vertiefen. Nach einigen Recherchen fand ich das Angebot der AMC Wirtschaftsakademie und legte auch gleich los…
Die ersten Schritte
Das Skript ist gut strukturiert und ermöglicht einen schnellen und guten Einblick in die Grundlagen des Arbeitsrechts. Vor allem um Fragen zu klären wie: Welchen signifikanten Unterschied gibt es zwischen Angestellten und Arbeitern? Wann verjährt der Urlaubsanspruch? Was ist der Unterschied zwischen der Abfertigung Alt und Abfertigung Neu?
Diese und viele weitere Themen werden im Skript kurz und prägnant thematisiert. Unterstützt wird dies durch eine logische Kapitelabfolge. Neben der Funktion und Zweckmäßigkeit des Arbeitsrechts werden auch Themen wie z.B. Dienstverhinderungen oder Dienstzeugnisse bis hin zum Haftungsprivileg des Arbeitgebers behandelt. So schließt sich der Kreis vom groben Überblick bis hin zur Detailarbeit.
Wissenszuwachs
Doch grob gesagt, kann man die Lerninhalte in folgende Bereiche gliedern (diese Gliederung spiegelt auch meinen persönlichen Wissensgewinn wieder):
- Die Rechtsordnung, also die Frage nach der „Reihenfolge“ der Verordnungen und Gesetze
- Unterschiede in den Vertragsformen und in den unterschiedlichen Arten von Arbeitnehmer
- Alles rund um die Anbahnung eines Arbeitsverhältnisses sowie über das Arbeitsverhältnis selbst
- Wissenswertes rund um den Urlaub bis hin zu diversen Dienstverhinderungen
- Rechte und Pflichten des Arbeitgebers und Arbeitnehmers
- Alles rund um den Austritt eines Mitarbeiters bis hin zu Dienstzeugnis und Abfertigung
Was war mein Highlight?
Mit den meisten Themen bin ich im Zuge meiner bisherigen Laufbahn schon in Berührung gekommen – wenn auch nicht immer so detailliert. Doch die Thematik der Haftung bzw. genauer gesagt das Dienstnehmerhaftpflichtgesetz und das Haftungsprivileg des Arbeitgebers kannte ich noch gar nicht. Es war spannend zu lesen, dass Arbeitnehmer nur in Fällen von grober Fahrlässigkeit zur Verantwortung gezogen werden können.
Auch weil in solchen Fällen der Arbeitnehmer sehr begünstigt behandelt wird. Doch bitte nicht falsch verstehen – dies ist nicht mit einem Freibrief zu verwechseln. Der Arbeitgeber hat in vielen Fällen die Möglichkeit leicht fahrlässig verursachte Schäden binnen 6 Monaten gerichtlich geltend zu machen, bei grober Fahrlässigkeit beträgt die Verjährungsfrist sogar 3 Jahre. Die Schadenssumme ist unter gewissen Voraussetzungen sogar auf das auszuzahlende Gehalt bzw. den Lohn anzurechnen.
Auch die Haftung der Arbeitgeber, z.B. im Falle eines Arbeitsunfalles oder einer Berufskrankheit, kommt nur bei vorsätzlicher Verursachung zu tragen. Anders sieht dies bei Schäden an Vermögenswerten des Arbeitnehmers aus. So beispielsweise, wenn der Arbeitnehmer mit seinem Privatwagen im Auftrag des Arbeitgebers dienstlich unterwegs ist.
Einen kritischen Denkanstoß zum Thema Haftungsprivileg des Arbeitgebers liefert übrigens folgender Kurzartikel: http://www.zpo.at/2014/10/haftung-eines-arbeitgebers-bei-einem-arbeitsunfall/ (ZPO.at – Zivilrecht verständlich erklärt, Mag. jur. Gregor Meier, abgerufen am 10.05.2019, MH Newsdesk lite von MH Themes)
Nun noch der offizielle Teil
Die Qualität eines Skriptes bzw. einer Wissensreise lässt sich leicht anhand einer schnellen Überprüfung feststellen. In diesem Fall handelt es sich um einen einstündigen Multiple Choice Test mit 40 Fragen, wobei immer nur eine Antwort korrekt ist. Nach jahrelanger Erfahrung an einer Wirtschaftsuniversität und mit entsprechender Vorbereitung erweist sich auch dies als problemlos.
Der Kreis schließt sich
Mein Fazit: Die Strukturiertheit des Kurses und vor allem die des Skripts ermöglichen einen schnellen und einfachen Zugang und erleichtern das Lernen des Stoffs. Arbeitsrecht ist wohl komplex, aber mit Hilfe dieser kompakt zusammengestellten Basics kann man den Arbeitsalltag als Personalerin besser meistern – daher jederzeit gerne wieder!